top of page

«Dear God, let me be damned a little longer, a little while.»
William Faulkner

Verpatzte Liebe, Räusche, tödliche Exzesse. David Lynch stand da Pate. Oder Orson Welles, der sich eben ne Flasche Scotch einverleibte und nun die halbe Nacht schlaflos in seinem Haus rumtigert, deliriöse Notate tippend. Oder Jim Thompson, der „Master of Noir“.
Auf dem neuesten Werk von Franky Silence wird geflucht, gejammert, gewettert. Durch Leben und Zeiten. Mal überschwänglich, mal weil man einfach irgendwie weitermachen muss. Die Protagonisten wissen, dass sie keine Chance haben, aber es kümmert sie nicht mehr.
Hinter Franky Silence steckt das Luzerner Künstlerpaar Sabrina Troxler und Adi Rohner. Ihre Liebe gehört den dunklen Seiten des traditionellen amerikanischen Songschaffens. „Fallen“ ist entsprechend geprägt von düsteren Bluesanleihen, Folk Noir und Vaudeville-Chanson. Getragen von leisen Akkordeonklängen rumpelt zum Auftakt der EP der Titeltrack „Fallen“ vor sich hin und zieht den Hörer unweigerlich ins melancholische Universum von Franky Silence. „Last Night“ dagegen ist ein heisser Fiebertraum, mystisch und dunkel. Viele haben sich schon an „No One Knows“ versucht und sind daran kläglich gescheitert. Nicht aber Franky Silence. Da wird kurzum die Klarinette und das Banjo ausgepackt und der straighte  Wüstenrock-Kracher  aus  der

Feder von Josh Homme und Mark Lanegan wird zur beschwingten Southern Gothic-Ballade. Den Abschluss der EP bildet „I Have To Go“, das wohl locker als Traditional im Great American Songbook durchginge.
Für die authentischen Klanglandschaften sorgt das Ghost Orchestra mit Bassklarinette, Akkordeon, Banjo, Marimba und Waterphone. Es sind wehmütige und düstere Steppen über die verlorene Träume, vergebene Chancen und vertanes Glück wehen. Desperados und gefallene Engel reisen neuen Horizonten entgegen, die Rettung oder – wahrscheinlicher – erneutes Scheitern bringen.
Gekonnt komponiert, stimmig arrangiert, mit verspielten Harmonien und kammermusikalischen Feinheiten rumpelt die Band, bestehend aus Nik Mäder, David Bokel, Simon Rupp, Christian Bucher und Vincent Glanzmann, durch den abgedunkelten Klangkosmos, der sich auch in einem heruntergekommenen Theater im amerikanischen Bibelgürtel entfalten könnte.
Um das künstlerische Werk abzurunden holten Franky Silence den Autoren Pablo Haller an Bord. Er liefert wie schon beim vielgelobten Debütalbum «Recordings For Imaginary Movies»  die poetisch verdichteten, halluzinierenden Texte für Troxlers wandelbare Stimme.

Die EP „Fallen“ erscheint am 5. April weltweit als Gratisdownload.

bottom of page